Wie viele Bäume passen auf den Berliner Platz?


von Eliza Hagenah

Des Egelsbacher liebstes Kind ist die Kerb! Das traditionsreiche Happening findet jährlich unter anderem auf dem Berliner Platz statt. Dort stehen Fahrgeschäfte, Bratwurst-Buden, ein großes Zelt und im nahen Bürgerhaus (und bald wieder im Eigenheim) feiern unsere Kerbborschen.

Wie kommen wir Grünen nun eigentlich darauf, einen Antrag zur Begrünung des Berliner Platzes zu stellen? Die  Fahrgeschäfte brauchen Platz und dann gibt es da auch noch die Drainage im Erdreich, die kaputt gehen könnte.

Nun, diese Idee entspringt, wie so einige andere auch, dem Arbeitskreis „Klima- und Umwelt“. Als „Eingeplackte“ weiß man ja nicht immer, wo man so den Finger in die Wunde legt und wurde sogleich mit entsprechender Entrüstung überschüttet. Kontroverse Diskussionen folgten und so richtig schienen meine Argumente die Hardliner nicht zu überzeugen.

Der Vorteil als Ortsneuling ist aber auch, dass man die Welt aus einer anderen Perspektive betrachtet. Für mich ist der Berliner Platz, neben der Kerb, eben ein Parkplatz, der im Sommer einfach nur tierisch warm wird. Im Klimasprech: Eine Hitze-Insel!

Aus der Perspektive des Klimaschutzes war klar, dass Orte wie der Berliner Platz einmal genauer betrachtet werden sollten. Ein sehr großer, versiegelter, gepflasterter Ort, der viel Hitze speichert und an seine Umgebung abgibt. Der Regen nur unzureichend durchsickern lässt und diesen in die Kanalisation statt ins Erdreich abgibt. Aktuell mag das noch reichen. Aber wir müssen ja in die Zukunft schauen.

Diese bringt uns Hitzeperioden und niedrige Grundwasserstände trotz Starkregenfällen. Zumindest die Option, Egelsbach etwas an die Hitze anzupassen, hätten wir jetzt. Allerdings entfalten sich die Maßnahmen nicht in 10 sondern auch mal gut und gerne in 20 Jahren. Das ist die Zeit, die ein Baum braucht, um groß zu werden und asphaltierte Straßen effektiv zu beschatten.

Deshalb halten wir an der Idee der Begrünung des Berliner Platzes fest. Mal abgesehen von der optischen Aufwertung halten wir es für sinnvoll, die Konsequenzen des Klimawandels, die wir jetzt schon zumindest im Ansatz sehen können, wenigstens für die abzumildern, die im Endeffekt damit leben werden müssen.

Mehrheitlich ist man unserem Vorschlag, eine Bepflanzung grundsätzlich zu prüfen, gefolgt. Seitens des Gemeindevorstands wurden eine ganze Menge Bäume an der Nord- und Südseite des Berliner Platzes vorgeschlagen. Leider wurde der Antrag von der Tagesordnung der nächsten Gemeindevertretersitzung abgesetzt und wird nun von der neuen Gemeindevertretung im Frühjahr abgestimmt. Ein Grund mehr, bei der Kommunalwahl 2021 die GRÜNEN zu wählen und für klare Verhältnisse zu sorgen.

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